www.schmetterling-statt-raupe.de

U_Pfeil

Jedes menschliche Leben ist immer wieder zwischen zwei Polen hin- und hergerissen:

Die schnelle Befriedigung der physiologischen Bedürfnisse mit kurzlebigen Beglückungen

und

die im Allgemeinen Ausdauer und Mühe verlangende Befriedung höher gelegener Bedürfnisse mit ihren aber auch langfristigeren Beglückungen

 

 je höher desto länger

 

 

Die „Raupe“ steht für den ersten Pol, da sie bis zum Ende ihrer Existenz einzelgängerisch nur das Fressen kennt mappoint.gifund dabei die betroffene Pflanze mindestens belastet und oft auch zerstört. Es geht ihr um schnelle, „egoistische“ Befriedigung ihres naturgemäßen physiologischen Bedürfnisses.

Auch der Mensch ist zu Beginn seines Lebens auf diesen Bereich seiner Bedürfnisse vorrangig fixiert, wenngleich er mit der Erfüllung derselben auch zugleich die Befriedigung der Bedürfnisse (8), (8), (8) erlebt. Bei einem Säugling ist es die Aufgabe der Hauptbezugsperson(en), die naturgegebene Ausrichtung auf das Physische Schritt für Schritt umzulenken auf die höheren Möglichkeiten, die dem Menschen aufgrund seiner außerordentlichen Ausstattung offenstehen und ihn zu tiefer und nachhaltiger Beglückungen führen können und sollen. Aber all das geschieht nur in Freiheit und Verantwortung auf der Grundlage seiner vernunftbegabten Geist-Seele. Diese Umorientierung ist aber immer mit Schmerz und Kampf verbunden, da die Psyche ihre Gewohnheiten vom Anfang nicht ohne Widerstand hergibt. Im Mutterschoß ging es schließlich (fast) nur ums Essen und körperliche Wachsen! Davon hing alles Glücklichsein ab.

Blickwb

Der „Schmetterling“, der während der Metamorphose aus denselben genetischen Bausteinen der Raupe hervorgeht, ist gekennzeichnet von Leichtigkeit, Schönheit, unbefangenem Spiel und Tanz, Gemeinschaft, Farbenvielfalt und -freude, … Seine Nahrung nimmt er bedacht saugend aus den zarten Blüten, ohne diese im geringsten zu beschädigen.

Der Mensch besitzt die Möglichkeit, dem Schmetterling ähnlich zu werden, wenngleich in einer noch viel höheren und erleseneren Weise.
Voraussetzung dafür aber ist eine weitgehende Unabhängigkeit von den physischen Bedürfnissen bzw. die bewusste (verstandesmäßige) Steuerung derselben. Der Bauch darf nicht der Gott sein (vgl. Phi 3, 19).
Diesen Weg in die Unabhängigkeit, zur Freiheit in Verantwortung, gilt es Kinder und Jugendliche zu führen. Dieses Ziel kann nicht ohne bewusste Führung durch ein menschliches, liebend steuerndes Gegenüber erreicht werden, an dem die Psyche des Kindes/Jugendlichen sich entfalten und reifen  kann. Denn die Psyche selber ist ohne Vernunft und wehrt sich „blind“ vehement gegen jede Änderung der Gewohnheiten. Die verantwortliche Steuerung (liebende Fremdbestimmung) wird altersgebunden stufenweise in die Eigen-Verantwortung der Heranwachsenden übergeben, so dass Kinder allmählich „er-wachsen“ können und nicht von klein auf „erwachsen“ sein müssen. (vgl. M. Winterhoff)

Auf diesem Weg können sich die Bedürfnisse (8) und (8) entsprechend der allmählichenWahrnehmungserweiterung individuell entfalten und gleichzeitig mithelfen, dass das Bedürfnis der Selbstverwirklichung (8) befriedet wird. So gelangt der junge Mensch schließlich zur vollen Entfaltung seiner (sozialen) Persönlichkeit. Er hat sich als Individuum behauptet und seinen Platz in der Gesellschaft gefunden, ohne dort nur Rädchen im Getriebe zu sein (vgl. M. Winterhoff).

Bei der Befriedigung aller Bedürfnisse spielt das Einbeziehen des obersten Bedürfnisses (8), das jedem Menschen ins Herzrandkleingelegt ist, eine wesentliche Rolle. Gott bietet jedem Menschen in jeder Lebenslage und -situation seine Hilfe, seinen Beistand, sein Licht und seinen Rat an. Er möchte jedem Menschen in Freud und Leid beistehen. Er vermag wirklichen Trost zu schenken – und nicht nur oberflächlich abzulenken, zu übertünchen.
Die Ausrichtung auf den transzendenten Gott, der unser menschliches Denken und Verstehen weit übersteigt, vermittelt Orientierung, Halt, Sicherheit, Kraft und Mut in allen Phasen des Lebens. Das Leben erhält einen Sinn, der unsere enge Raum- und Zeitbegrenzung sprengt.

 

Es gibt Dinge, die wir nicht sehen, und trotzdem gibt es sie!
Jedem Wissen geht eine Phase des Glaubens voraus!

Fürchten wir uns nicht,
Gott unser Herzrandklein zu öffnen,
ihn hineinzulassen, ja hinein zu bitten.
Er befriedet alle unsere Bedürfnisse
in nachhaltigster und weitsichtigster/zukunftsorientiertester Weise!

Öffnen wir uns seinem Wort,
das er in der Bibel zu uns spricht – auch heute noch!

Haben wir den Mut,
 die Enge unseres Lebens
in die unermessliche Weite Gottes einzubetten,
um bei ihm Gemeinschaft, Geborgenheit, Halt, Sinn und Frieden zu finden.

Gott zwingt nie.
Er bietet an und respektiert unsere Freiheit absolut
– mit allen Konsequenzen.